Das Gerät baut auf der Helicos-Technologie auf, benutzt „sequencing by synthesis“-Chemie und bestimmt die Fluoreszenz eines Einzelmoleküls über interne Totalreflexionsmikroskopie, https://en.wikipedia.org/wiki/Helicos_single_molecule_fluorescent_sequencing. Es benötigt keine vorgeschalteten PCR-Reaktionen. Bei einem Vergleich mit dem Illumina MiSeq Sequenzer bei der Sequenzierung des Genoms von E. coli zeigte der GenoCare eine vergleichbar hohe Genauigkeit, http://www.biorxiv.org/content/early/2017/07/13/163089 . Die Probenvorbereitung dafür benötigte 3, die Sequenzierung 20 Stunden. Die nutzbare Leselänge lag mit 29 Basen allerdings deutlich unter der des MiSeq-Geräts mit 146 Basen. Diesen Nachteil will man dadurch ausgleichen, daß mittels Gen-spezifischer Sonden auf der Fließzelle nur ganz bestimmte Genomsequenzen erkannt und untersucht werden, die klinisch relevant sind, beispielsweise für nicht-invasive Pränataltests (NIPT) oder zur Bestimmung Tumor-relevanter Genregionen. Das Gerät zielt damit auf klinische Anwendungen, die gerade in China aufgrund des Ausbau des Gesundheitssystems in den nächsten Jahren stark ansteigen werden. Direct Genomic’s CEO Jiankui HE ist jedenfalls zuversichtlich, mit der finanziellen Rückendeckung eines Investors in Shenzhen 1000 Geräte pro Jahr produzieren und auch verkaufen zu können – die ersten 50 Geräte werden noch in diesem Jahr an SinoTech Genomics ausgeliefert, einem Startup in Schanghai, das Genomsequenzierungen für Klinik und Forschung anbietet.